- Fuchsfrühling
Shutdown - Die schlechten Momente
Wir haben in Deutschland eigentlich keinen Grund zur Klage – der Shutdown war sehr milde und andere Länder hatten mit viel schärferen Ausgangsbeschränkungen zu kämpfen. Und dennoch waren die Monate im Ausnahmezustand auch hier eine Herausforderug. Was hart war:

Die Sorge um Familienmitglieder und Freunde, die zur Risikogruppe gehören oder in Corona-Hotspots leben
Die Sehnsucht nach den Großeltern
Nicht wissen, wann man sich wieder sieht
Den Kindergeburtstag ohne Gäste zu feiern
Kein Mehl für den Geburtstagskuchen bekommen zu haben
Selbsttändige Freunde und Bekannte um ihre Existenz bangen zu sehen
Dem Kind zu erklären, dass die lang ersehnte Einhorn-Geburtstagsparty einer Freundin nicht stattfinden kann
Das Gefühl, niemandem gerecht zu werden
Die Absage des Frühlingsumzugs
Mitzuerleben, wie die Blumenhändlerin sehr niedergeschlagen ihr Inventar verschenkt, da sie es nicht mehr verkaufen darf
Bei jedem Spaziergang erklären zu müssen, dass man nicht weiß, wann der Spielplatz wieder öffnet
Sich beim Einkaufen zu fühlen wie in einem Hochrisikotrakt
Den seit einem Jahr geplanten Besuch aus dem Ausland auf unbestimmte Zeit verschieben zu müssen
Keine Ahnung zu haben, wie lange dieses neue Leben dauern wird und welche Ausmaße die Krise noch annimmt
Mitzuerleben, wie Dein Kind von einem älteren Passanten zusammengestaucht wird, weil es unbedarft den Abstand nicht eingehalten hat und danach völlig verstört ist
Sich auszumalen, was das Thema häusliche Gewalt gerade mit ganz vielen Familien macht